Abschluss von LiGa NRW

21.08.2019 - Die dreijährige Praxisphase von LiGa NRW endete mit einer feierlichen Veranstaltung.

© DKJS / Anne Barth

Am 26. Juni 2019 fand in der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen die Abschlussveranstaltung von LiGa NRW statt. Etwa 280 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 15 schulischen Netzwerken, Schulaufsicht, Schulleitung und Programmpartnern kamen zusammen, um gemeinsam die dreijährige Praxisphase des Projekts „Leben und Lernen im Ganztag (LiGa NRW)“ zu reflektieren und feierlich abzuschließen.

Ralph Fleischhauer (Abteilungsleiter im Ministerium für Schule und Bildung NRW) begrüßte die Gäste und würdigte die Arbeit der teilnehmenden Schulen. Rund 131 Gesamt-, Sekundar-, PRIMUS- und Gemeinschaftsschulen hatten im Rahmen von LiGa NRW an der Qualitätsentwicklung ihres Ganztags gearbeitet. „LiGa NRW ist ein besonders innovatives und besonders nachhaltig wirkendes Projekt, weil es das Zusammenspiel der verschiedenen Player im Kontext des Ganztags in den Blick nimmt. Besonders der Dreiklang Kollegium-Schulleitung-Schulaufsicht macht den besonderen Erfolg dieses Projektes aus“, sagte Fleischhauer. Außerdem betonte er die Bedeutung von außerunterrichtlichen, partizipativen Bildungsangeboten im Ganztag, die wichtige Bildungsprozesse auch außerhalb des regulären Unterrichts anregen könnten.

Drei Jahre Projektlaufzeit – eine kurze Bilanz

In der anschließenden Gesprächsrunde zogen Winfried Kneip (Geschäftsführer der Stiftung Mercator), Dr. Heike Kahl (Geschäftsführerin der Deutschen Kinder und Jugendstiftung), Peter Dobbelstein (stellvertretender Leiter der Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule NRW) und Sam Sada (Schülerin der Gesamtschule Berger Feld) eine rundweg positive Bilanz des Projekts.

Alle waren sich einig, dass ein zentraler Erfolgsfaktor bei LiGa NRW das gute Zusammenspiel der beteiligten Institutionen mit ihren jeweiligen Kompetenzen ist. Außerdem sei der Austausch der Projektteilnehmenden auf allen Ebenen gelungen. Das Projekt leiste somit einen wichtigen Beitrag, gute Schulen im Sinne des Referenzrahmens Schulqualität NRW praxisorientiert weiterzuentwickeln. Nicht zuletzt unterstütze es auch den beginnenden Rollenwandel der Schulaufsicht, weg von der traditionellen Aufsichts- und Kontrollfunktion hin zu mehr Unterstützung und Beratung.

Zentrale Ergebnisse der projektbegleitenden Evaluation

Im Anschluss stellte Prof. Dr. Uwe Schmidt (Zentrum für Qualitätssicherung und
-entwicklung an der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz) in einem prägnanten Impulsvortrag zentrale Ergebnisse der länderübergreifenden und der landesspezifischen Evaluation vor.

Die Auswertungen der Befragungen haben gezeigt, dass LiGa NRW einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Ganztages und auf die Entwicklung von Maßnahmen Individualisierten Lernens an den Schulen hat. Ein nicht unwesentlicher Anteil hieran könne dem – auch länderübergreifenden – Austausch in den schulischen Netzwerken und der Netzwerkmoderation zugeschrieben werden.

Prof. Schmidt betonte außerdem, dass für die Schulen die Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht im Zeitverlauf an Relevanz gewonnen habe. Beide Seiten schätzten diese als unterstützend und partnerschaftlich ein.

Ein Blick nach vorne

Obwohl für die teilnehmenden LiGa NRW-Schulen nach drei Jahren die schulische Projektlaufzeit endet, bot die Abschlussveranstaltung auch reichlich Gelegenheit für einen Blick in die Zukunft. Denn Schulentwicklung im Ganztag bleibt auch zukünftig ein zentrales Thema.

Das machten auch die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer deutlich, die sich dafür aussprachen, das bisher Erreichte in einem Transferprojekt zu sichern und in die Landesstrukturen zu tragen. „Bestimmte Ansätze müssen vertieft, einzelne Punkte aber auch verändert werden, um die bisher erreichten Erfolge an den einzelnen Schulen nun auch wirksam in die Breite zu tragen. Diesen Weg möchten wir gerne weiterhin unterstützen“, sagte Winfried Kneip.

Auf die bereits gelegten Grundsteine möchte auch das Land NRW zukünftig weiter aufbauen, wie Ralph Fleischauer und Peter Dobbelstein betonten. Erste Ideen und Ansätze hierzu wurden vorgestellt.  Eindrücklich appellierte die Schülerin Sam Sada an die Schulen: „Nehmen Sie unsere Vorschläge an und lassen Sie uns an der Schulentwicklung teilhaben, denn wir verbringen teilweise mehr Zeit in der Schule als mit unseren Familien – daher ist es wichtig, dass wir hier zusammenarbeiten!“

Blick über den Tellerrrand

Einen Blick über den Tellerrand konnten die Teilnehmenden im Foyer der Schule werfen und sich an den Ausstellungsständen der Projektpartner sowie LiGa-Schulen aus den anderen Bundesländern inspirieren lassen und weitere Impulse für die eigene Arbeit sammeln.

Zum Abschluss überraschte der Poetry Slammer Dorian Steinhoff das Publikum mit einem spritzigen Rückblick auf LiGa NRW und entließ die Gäste mit einem Schmunzeln und dem guten Gefühl, an ihren Schulen wichtige Entwicklungen in Gang gesetzt zu haben zu haben.
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Konkrete Inspirationen und Anregungen finden Sie auch in den LiGa NRW-Broschüren zu den Themenfeldern „Schulentwicklungsprozesse anstoßen und begleiten“, „Individualisiertes Lernen im Ganztag“ sowie „Ganztag gut gestalten“. Neben zentralen Erkenntnissen aus LiGa NRW geben hier zahlreiche Praxisbeispiele mit weiterführenden Materialien einen Einblick in den Schulalltag.
Diese können Sie hier herunterladen.

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