Beteiligt sein und wissen, was passiert

14.05.2018 - Ulrike Trede-Ellendt ist beauftragt mit der Wahrnehmung schulfachlicher Aufgaben im Staatlichen Schulamt für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Stadt Darmstadt in Hessen. Ihre Beweggründe für die Teilnahme am LiGa-Programm erklärt sie im Interview.

© Ulrike Trede-Ellendt

Schulaufsicht – Welche drei Begriffe fallen Ihnen zuerst ein, wenn Sie Ihren Beruf beschreiben sollen?

Da fallen mir sogar drei Begriffspaare ein: Vielfalt und Herausforderung, Aufsicht und Kooperation, Begleitung und Unterstützung – vor allem im Bereich der Schulentwicklung.

Warum nehmen Sie am Programm „LiGa – Lernen im Ganztag“ teil?

Im Aufsichtsbereich Darmstadt-Darmstadt/Dieburg sind aktuell vier Schulen an LiGa beteiligt. Mir ist es wichtig, ihren Weg und ihre schulspezifischen Projekte und Vorhaben für den Ganztag zu begleiten. Ich erwarte mir vom LiGa-Programm Input, der mir hilft, die Arbeit unserer LiGa-Schulen zu unterstützen. Andererseits erhoffe ich mir für unseren Aufsichtsbereich Impulse für den Ganztag insgesamt – also auch für die LiGa-Schulen oder für weitere Schulen, die sich im Sinne der Qualitätsentwicklung im Ganztagsbereich auf den Weg machen wollen.

Was ist für Sie das Besondere am Programm „LiGa – Lernen im Ganztag“?

Mehrere Aspekte sind für mich besonders. Einerseits das Ziel des individualisierten Lernens in Ganztagsschulen im Sinne einer höheren pädagogischen Qualität zu verbessern und dadurch insbesondere die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen zu erhöhen, die sozial benachteiligt sind oder einen Migrationshintergrund haben. Andererseits interessiert mich die Kooperation unterschiedlicher Partner wie Schulleitung, Schulaufsicht, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, Stiftung Mercator und Hessisches Kultusministerium in regionalen Netzwerken. Auch der Austausch zu pädagogischen Konzepten und möglichen Standards im Ganztag – in Hessen und bundesweit – ist für mich von zentraler Bedeutung. Außerdem finde ich es sehr gut, dass Schulen nachhaltige intensive Unterstützung für die Entwicklung ihres Ganztags auf unterschiedlichen Ebenen erhalten.

Wie sieht Ihre Teilnahme am Programm konkret aus?

Ich tausche mich in regelmäßigen Abständen mit den LiGa-Beauftragten aus, um einen Überblick bezüglich der schulischen Entwicklungsvorhaben im regionalen Netzwerk zu erhalten. Außerdem bekomme ich regelmäßig Informationen zum neuesten Stand der Projektfahrpläne der einzelnen Schulen, um gegebenenfalls Unterstützung anbieten zu können. Darüber hinaus nehme ich nach Möglichkeit an Fachtagen, Netzwerktreffen, Qualifizierungs- und Austauschtreffen oder auch an Fortbildungen teil.

Qualität gemeinsam entwickeln – so lautet das Motto von „LiGa – Lernen im Ganztag“. Was bedeutet das für Sie?

Das bedeutet für mich, dass Schulen Unterstützung benötigen auf dem Weg in einen qualitativ hochwertigen Ganztag. Das muss sinnvollerweise mithilfe einer zielorientierten, systematisierten Netzwerkarbeit und einem intensiven Austausch aller Beteiligten geschehen. Ich halte darüber hinaus die Begleitung im Hinblick auf fachliche, rechtliche und pädagogische Fragen für sehr wichtig. Hierbei helfen die thematischen Schwerpunkte der Veranstaltungen, sich entsprechend weiterzubilden.

Wie unterstützt das LiGa-Programm Ihre Zusammenarbeit mit den Schulleitungen?

Die Kooperation zwischen Schulaufsicht und Schulleitung wird insbesondere durch die Art und Vielfalt der Veranstaltungen gefördert. Die Austauschtreffen mit bestimmten Fragestellungen innerhalb der Ganztagsarbeit oder die regionalen Netzwerktreffen, wo wir auch als Schulaufsicht teilnehmen, empfinde ich als sehr fruchtbar. Im Februar war ich auf einem Treffen von LiGa speziell für Schulaufsichten in Frankfurt. Das Thema war die Qualifizierung der Steuerungsebene. Der Impulsvortrag zum Thema „Wie tragen Schulleitung und Schulaufsicht zu guter Ganztagsschule bei?“ und der Austausch mit den zuständigen LiGa-Beauftragten waren für mich sehr interessant.

Gibt es etwas, das Sie aus LiGa in Ihren Arbeitsalltag mitgenommen haben?

Ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass es sehr zielführend ist, individuelle schulische Bedarfe zu ermitteln, wenn wir die Qualität an Schule entwickeln wollen und schulische Qualitätsentwicklung gelingen soll. Zusätzlich sind eine wirklich zielscharfe Unterstützung durch die Netzwerkpartner und Inputs zu besonderen pädagogischen Themen extrem wichtig. Ich empfinde außerdem den Austausch zwischen allen Beteiligten als äußerst Erfolg versprechend. Beteiligt sein, eingeladen zu werden und zu wissen, was passiert – das ist die Basis für meine Arbeit mit den Schulen. Gestern habe ich gerade wieder von einigen LiGa-Schulen gehört, dass sie nach einem etwas schleppenden Beginn mittlerweile vom Programm begeistert sind. Das höre ich gerne und es erhöht die Freude an meiner Arbeit mit LiGa.

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