USA: Wie ‚Principal Supervisors‘ Schulen begleiten

28.02.2017 - Schulleitungen weltweit stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Um diese in ihren alltäglichen Arbeitsprozessen und bei der schulischen Qualitätsentwicklung zu unterstützen, wurde in den USA die Funktion des so genannten „Principal Supervisor“ geschaffen.

© DKJS/E. Jung-Wolff

Schulleitungen weltweit stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Um diese in ihren alltäglichen Arbeitsprozessen und bei der schulischen Qualitätsentwicklung zu unterstützen, wurde in den USA die Funktion des so genannten „Principal Supervisor“ geschaffen. Sie bildet eine Schnittstelle zwischen den zuständigen School Districts und den Schulleitungen vor Ort. Dr. Nina Bremm hat Principal Supervisors im US-Bundesstaat Kalifornien bei ihrer Arbeit begleitet. Im Rahmen ihres Vortrags auf dem Fachtag „Qualität gemeinsam entwickeln“ am 17./18. November 2016 in Berlin gab sie Einblicke in einen Berufsalltag im Spannungsfeld zwischen Unterstützung und Kontrolle.

School Districts in den USA

Bundesweit gibt es in den USA etwa 14.000, höchst heterogen geprägte School Districts: Die Schülerzahlen reichen von ca. 5.000 Schülerinnen und Schüler in den ländlichen Regionen bis hin zu 40.000 Schülerinnen und Schüler in Großstädten. School Districts liegen in der Verantwortlichkeit unterhalb der Bundesstaaten- und County-Ebene und sind ausschließlich für schulische Belange zuständig. Sie arbeiten gebietskörperschaftübergreifend und sind gegliedert in School Board (Gewählte Bürgervertretung & Politikgestaltung), Superintendent (Administrativer Manager zur Umsetzung der Vorgaben der School Boards) und Central Office Administration (ausführende Unterstützung des Superintendenten). Zu letzterem zählt auch der sogenannte Principial Supervisor.

Principal Supervisor: Rolle und Aufgaben

Beim Principial Supervisor handelt es sich meist um eine erfahrene Schulleitung, die in die Administration wechselt, um Schulleiterinnen und Schulleitern von Einzelschulen unterstützend beiseite zu stehen. Sie betreuen jeweils acht bis zehn Schulen und sind das Bindeglied zwischen Schule und District.

Dabei handelt es sich um kein traditionelles Top-Down-Steuerungsverständnis: Principial Supervisors zeichnen sich durch eine starke Serviceorientierung aus. Sie bieten den Schulleitungen strategische Beratung in folgenden Bereichen:

  • Organisations- und Schulentwicklung(-splanung), Monitoring, Umgang mit Daten
  • Personalrekrutierung und -Entwicklung
  • Unterrichtsentwicklung

Zudem koordinieren und beraten sie die Schulleitungen beim Zugang zu lokalen Unterstützungsleistungen, Kommunikations- und Kooperationsnetzwerken sowie finanziellen Ressourcen.

Beim Principial Supervisor handelt es sich um einen „Boundary Spanner“ – einen Brückenbauer zwischen School District und Schulleitungen. Visionen und strategische Ziele des einzelnen Districts werden durch die Superintendenten evaluiert und mit der Funktion des Principal Supervisors direkt an die Schulleitungen weitergegeben. Damit tragen sie nicht nur zu einem nachhaltigen Informations- und Wissensmanagement bei, sondern auch zum Aufbau von Verhandlungssystemen zwischen den einzelnen kommunalen und schulischen Akteuren und erzeugen bestenfalls Reformbereitschaft.

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