Wie machen das andere Schulen?

21.03.2019 - Rund 15 Schulleitungen und Lehrkräfte besuchten die Werner-von-Siemens-Gesamtschule in Unna-Königsborn im Januar.

© Sandra Bülow

Rund 15 Schulleitungen und Lehrkräfte besuchten die Werner-von-Siemens-Gesamtschule in Unna-Königsborn. Die zweitägige Hospitation (23. und 24. Januar) fand im Rahmen eines länderübergreifenden Treffens einiger LiGa-Schulen aus Sachsen-Anhalt, Hessen und Nordrhein-Westfalen statt. Die Teilnehmenden interessierten sich besonders für das Entwicklungsvorhaben im Bereich digital-vernetzten Lernens. Nach dem Auftakt der Hospitationsreisen im April 2018 an der Heinrich-Heine-Schule in Halle war dies die zweite Zusammenkunft der teilnehmenden Schulen.

Einblick in den Alltag einer digital-vernetzten Schule

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Schulleiter Hans Ruthmann und der didaktischen Leiterin Dr. Jennifer Lach begann die Unterrichtshospitation. Alle Teilnehmenden sollten möglichst zahlreiche authentische Eindrücke des digitalen Schulalltags an der Werner-von-Siemens-Gesamtschule sammeln können und besuchten daher verschiedene Jahrgangsstufen und Fächer. So erhielten alle Teilnehmenden einen realistischen Eindruck davon, wie der Unterricht flächendeckend ab Klasse 5 mit dem Einsatz von Laptops gestaltet wird. Als notwendige Voraussetzung hierfür hat die Werner-von-Siemens-Gesamtschule ein schuleigenes Curriculum entwickelt, das sich am Medienkompetenzrahmen NRW orientiert. Zudem ermöglicht eine von der Stadt Unna für alle ansässigen Schulen bereitgestellte und professionell administrierte Netzinfrastruktur („unit21“) die Speicherung und den Austausch der Daten.

Für die Schülerinnen und Schüler ist es selbstverständlich, beispielsweise im Englischunterricht der Klasse 9 als Vorbereitung auf eine mündliche Prüfung in Partnerarbeit eine kurze Präsentation auszuarbeiten und diese anschließend der Klasse vorzustellen. Auch ein spontan auftretender Verbindungsfehler zum Server konnte den Unterrichtsablauf nicht stören – die Präsentationen wurden kurzerhand über einen USB-Stick auf dem Rechner der Lehrkraft gespeichert.

Das Fach „IfG“

Die Werner-von-Siemens Gesamtschule hat das Schulfach „IfG“ (Informationstechnische Grundlagen) ins Leben gerufen, um bei den Schülerinnen und Schülern die notwendigen Voraussetzungen für das eigenständige Arbeiten mit digitalen Medien zu schaffen. Das Fach „IfG“ richtet sich an die Kinder der Jahrgänge 5-7. Hier lernen sie den Umgang mit Hardware, den gängigen Softwareprogrammen und werden für das Thema Sicherheit im Internet sensibilisiert – sie können in diesem Rahmen den „Staatlichen EDV-Führerschein NRW“ machen.

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler beschränken sich jedoch nicht ausschließlich auf den Umgang mit der für den Unterricht notwendigen Hard- und Software. Mit dem „@-Lab“ gründeten sie eine Schülerfirma, die als Reparaturwerkstatt für defekte Geräte dient und diese möglichst in Eigenregie repariert.

Stark machen für digitales Lernen und Arbeiten

Abends stellte der Moodle-Trainer Ralf Krause in der nahegelegenen Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW) in einem Salon-Vortrag die intuitiven und partizipativen Einsatzmöglichkeiten der Lernplattform Moodle für die Unterrichtsorganisation vor. Auch am zweiten Tag der Hospitationsreise hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, noch ein wenig tiefer in die Möglichkeiten der Schulorganisation mit Moodle einzutauchen: Ralf Krause zeigte weitere Einsatzmöglichkeiten der Plattform und beantwortete Fragen der Teilnehmenden hierzu.

Hans Ruthmann und Dr. Jennifer Lach gaben ebenfalls weitere Einblicke in die Arbeit an ihrer Schule. Ein wichtiges Element sei auch die Fortbildungsarbeit im Kollegium. Das spiegele sich beispielsweise in der hausinternen Fortbildung „Lehren an der WvSGeK“ wider. Hier erhalten alle neuen Kolleginnen und Kollegen relevantes Wissen rund um die Netzinfrastruktur, die digitalen Boards oder auch die Homepage der Schule. Mit vielen interessanten Eindrücken und der ein oder anderen Anregung für die weitere Umsetzung digital-vernetzten Lernens an der eigenen Schule im Gepäck traten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Mittagessen die Heimreise an.

Eine weitere Schulhospitation wird voraussichtlich im Juni 2019 stattfinden.

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