Über „LiGa – Lernen im Ganztag“ in Schleswig-Holstein

 „LiGa – Lernen im Ganztag“ ist ein Programm zur Unterstützung der Schulentwicklung in Schleswig-Holstein. Es zielt darauf ab, das individualisierte Lernen weiterzuentwickeln, damit alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, erfolgreich zu lernen. Dafür ist eine gute Kooperation von Schulleitung und Schulaufsicht wichtig. LiGa stärkt diese Zusammenarbeit, um gemeinsam die Qualitätsentwicklung der Schulen voranzubringen.

Auf einen Blick

 

Zielsetzung für die zweite Programmphase

Ziele der zweiten Programmphase (2020 bis 2024) sind die Vertiefung und Erprobung von Ansätzen zur Steuerung der Ganztagsqualität durch Schulleitung und Schulaufsicht. Gleichzeitig werden die Ansätze aus der ersten Programmphase (2016 bis 2019) in der Praxis verbreitet beziehungsweise verankert.

  • Die Erprobung erfolgt über schulische Modellnetzwerke, die neue Erkenntnisse aus, in der ersten Programmphase identifizierten, bisher jedoch nicht systematisch erprobten Ansätzen gewinnen.
  • Die Vertiefung erfolgt über sogenannte Werkstätten, in denen sich Schulaufsichten, Schulleitungen und Wissenschaftler:innen mit verschiedenen Fragestellungen aus den Netzwerken auseinandersetzen.
  • Die Verbreitung erfolgt über die Workshopreihe für die Schulaufsicht. Dazu werden die Qualifizierungsangebote für die Schulaufsicht fortgesetzt, weiterentwickelt, einem größeren Teilnehmendenkreis angeboten und im Regelsystem des Landes verankert.

Zielgruppen

 „LiGa – Lernen im Ganztag“ in Schleswig-Holstein richtet sich an weiterführende Ganztagsschulen (Sek. 1) und die Schulaufsicht. 18 Schulrätinnen und Schulräte nehmen an der Workshopreihe für die Schulaufsicht teil. Die Zielgruppe an den Schulen im Land bilden die Schulleitungen und die Kollegien einschließlich ihrer Steuergruppen. Es wurden zehn Ganztagsschulen in die beiden Modellnetzwerke aufgenommen. Die Schulleitungen der zehn Modellschulen und die für sie zuständige Schulaufsicht arbeiten gemeinsam in den Werkstätten.

Inhaltliche Schwerpunkte

Schulaufsichten als Steuerungsebene

… reflektieren ihr professionelles Rollen- und Selbstverständnis und gestalten kollegiales Feedback.

… erproben Methoden und Instrumente zur Beratung und Kooperation mit Schulleitungen.

… setzen wirksame Steuerungsansätze zur Unterstützung ihrer Schulen ein und erproben Netzwerke.

Schulleitungen/Schulleitungsteams

… reflektieren ihr professionelles Rollen- und Selbstverständnis und gestalten kollegiales Feedback.

… haben dabei die Besonderheiten des Ganztags und des schülerzentrierten Leitungshandelns im Blick.

… erproben Modelle ausgewählten datengestützten Handelns.

Schulen

… entwickeln exemplarisch gute Praxis zu den Schwerpunktthemen der Modellnetzwerke.

… dokumentieren ihre Erfahrungen und geben diese an andere Schulen weiter.

… lassen sich auf einen intensiven Prozess mit Wissenschaft ein (Praxis-Theorie-Praxis).

 Thesen für eine erfolgreiche zweite Programmphase

  • Eine gute Zusammenarbeit von Schulaufsicht und Schulleitung unterstützt die Qualitätsentwicklung der Schulen.
  • Systematische Rollen- und Aufgabenreflexion sowie kollegiales Feedback erleichtern es Führungskräften, die aktuelle Umbruchzeit zukunftsorientiert zu managen.
  • Professionelle Lerngemeinschaften und Schulnetzwerke beflügeln Teams, Schulen und Führungskräfte.
  • Die Nutzung ausgewählter Daten ermöglicht eine zielorientierte und nachhaltige Veränderung der Schule.
  • Schüler:innenzentrierte Führung steigert das Wohlbefinden und den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern.
  • Schüler:innengesteuerte Schule-Elternhaus-Gespräche stärken Schülerinnen und Schüler und fördern ihre Verantwortung für die eigenen Lernprozesse und deren Gestaltung.

Angebote

Zwei Modellnetzwerke

Zehn Schulteams arbeiten in zwei Netzwerken, entwickeln modellhaft Konzepte zur datengestützten Schulentwicklung sowie für schüler:innengesteuerte Schule-Elternhaus-Gespräche und setzen diese an ihren Schulen um.

Sie nutzen vorhandene Kompetenzen im Netzwerk, diskutieren Prozesse der schulischen Qualitätsentwicklung – miteinander und im Austausch mit dänischen Partnerschulen. Sie vertiefen ihr fachliches Wissen und geben Prozesswissen an andere Schulen weiter.


Werkstätten (für ausgewählte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Steuerungsebene)

Schulleitungen der zehn Modellschulleitungen, die für sie zuständigen Schulaufsichten, Vertreter:innen der Bildungsverwaltung und -unterstützung sowie Wissenschaft behandeln in der Werkstatt zentrale Entwicklungsfragen des Programms und der Modellnetzwerke. Es sind Themen, die immer auch mit der Steuerung von Qualität und der Kooperation von Schulleitungen und Schulaufsicht zu tun haben.


Workshopreihe und regionale Netzwerke (in Verantwortung der Schulaufsicht)

Die Workshopreihe stellt die Reflexion der professionellen Rolle und des Berufsalltags der teilnehmenden Schulaufsicht ins Zentrum. In acht Modulen werden zu unterschiedlichen Themen Praxiserfahrungen ausgetauscht. Fach- und Praxisimpulse sowie die eigene Expertise werden genutzt, um gemeinsame Empfehlungen für das berufliche Handeln, für die Zusammenarbeit mit Schulleitungen und die Unterstützung der Schulen abzuleiten.